Ausstellung "Einfach menschlich"

von Joachim Zinggl

Sucht ist ein komplexes Thema, das in vielen unterschiedlichen Facetten und Ausprägungen auftreten kann. Gerade für junge Menschen spielt der Umgang mit potenziell süchtigem Verhalten eine wichtige Rolle – ob bewusst oder unbewusst. Die Wanderausstellung „Einfach menschlich“ hat es sich zum Ziel gesetzt, Suchtverhalten möglichst bereits im Vorfeld entgegenzuwirken und somit einen bedeutenden Beitrag zur Prävention zu leisten. Am vergangenen Mittwoch wurde die Ausstellung an der Berufsschule Immenstadt mit einer feierlichen Veranstaltung offiziell eröffnet. Die Organisatorin Freia von Hennings erklärte in ihrer Ansprache das Anliegen ihres Konzepts: „Die Ausstellung zielt darauf ab, süchtiges Verhalten zu erkennen und ihm individuell zu begegnen. Wir wollen Denkanstöße geben und mit unserer Erfahrung die Schülerinnen und Schüler unterstützen.“

Zum zweiten Mal innerhalb von vier Jahren gastiert die Wanderausstellung für drei Wochen an der Berufsschule Immenstadt. Zu verdanken ist das in erster Linie dem Engagement der schulischen Suchtbeauftragten Nicole Kopp-Rieber. „Suchtverhalten ist oft ein Grund, dass Jugendliche ihre Ausbildung nicht schaffen, weil sie zu sehr darin gefangen sind und sich nicht auf die Lerninhalte fokussieren können. An diesem Problem wollen wir aktiv arbeiten. Wir freuen uns, dass „Einfach menschlich“ uns darin wieder unterstützt. Die Schülerinnen und Schüler sollen dazu angeregt werden, ihr Verhalten zu reflektieren und es zum positiven zu ändern“, erläutert Kopp-Rieber das zentrale Anliegen.

Stellvertretender Landrat des Landkreises Oberallgäu, Schulleiter Peter Eisenlauer, Organisatorin Freia von Hennings und AOK-Direktor Thomas Michel

 

Schulleiter Peter Eisenlauer verspricht sich von der Arbeit der Klassen mit der Ausstellung, dass die Schülerinnen und Schüler dem Thema Sucht größere Aufmerksamkeit schenken. „Gerade in der Berufsschule, wo die Beschäftigung mit dem Thema in größerem Umfang zunächst nicht erwartet wird, wollen wir ein Bewusstsein dafür schaffen. Das soll nicht mit dem erhobenen Zeigefinger geschehen, sondern durch persönliche Erkenntnisse und Erfahrungen“, betont er.

Auch der Landkreis Oberallgäu unterstützt das Engagement der Berufsschule Immenstadt. Der stellvertretende Landrat Roman Haug war zu Gast bei der Eröffnung und ging in seiner Ansprache auf die Bedeutung von Prävention ein: „Ich halte diese Ausstellung für sehr wichtig. In diesem Alter besteht bei den Jugendlichen ein großer Bedarf an Information, um die Risiken, die das Leben mit sich bringt, vernünftig bewältigen zu können.“ Thomas Michel, Direktor der AOK für den Bereich Kempten-Oberallgäu-Lindau, unterstützt mit seiner Krankenkasse die Ausstellung. „Das Thema Prävention und Sucht bewegt uns unheimlich. Wir wollen erst gar nicht, dass es zum Ernstfall kommt und die Leute da erreichen, wo sie sich täglich aufhalten“, begründet er die Partnerschaft der AOK mit „Einfach menschlich“.

Drei Wochen lang haben die Schülerinnen und Schüler der Berufsschule Immenstadt nun die Gelegenheit, sich individuell und differenziert mit dem Thema Sucht auseinanderzusetzen. Bereits in den ersten Tagen nahmen zahlreiche Klassen diese Möglichkeit wahr. Den jungen Menschen war das Interesse und die Neugier anzumerken, sich vertieft mit der Thematik zu beschäftigen. „Einfach menschlich“ wird auch beim zweiten Gastspiel in der Berufsschule eine Bereicherung des schulischen Alltags darstellen und dazu beitragen, die Schülerinnen und Schüler hinsichtlich möglichem Suchtverhaltens zu sensibilisieren.

Zurück