Schulabschlussfeier zum Halbjahr

von Joachim Zinggl

Einen festlichen Akt zum Schulabschluss zu veranstalten ist unter normalen Gegebenheiten eine Selbstverständlichkeit – in Zeiten von Corona stellt das jedoch eine große Herausforderung dar. Die Berufsschule Immenstadt fand dennoch eine Möglichkeit, ihre herausragenden Absolventen für ihre Leistungen auszuzeichnen. Von den insgesamt 140 Abschlussschülern konnten jedoch nur die 37 Preisträger zur Abschlussfeier eingeladen werden.

Die stellvertretende Schulleiterin Birgit Klawitter eröffnete die Veranstaltung und drückte ihre Freude aus, dass die Schulabschlussfeier zumindest im kleinen Rahmen möglich sei: „Leistung muss belohnt und wertgeschätzt werden“, sagte sie.

Alle Preisträger im Gruppenbild mit Schulleiter Peter Eisenlauer und der stellvertretenden Landrätin Christine Rietzler.

Im Anschluss gratulierte Schulleiter Peter Eisenlauer den Preisträgern, die durch „hervorragende Leistungen aufgefallen“ waren. Es gehe für die jungen Berufsabsolventen jetzt darum, die Zukunft einzuleiten – nicht nur die eigene, sondern auch die der Betriebe vor Ort. „Nie waren Leistungsträger so gefragt wie heute“, erklärte er vor dem Hintergrund von weltweiten Krisen und gesellschaftlichen Herausforderungen. Deswegen sei es ihm besonders wichtig, dass die Berufsschule nicht nur Fachwissen und praktischen Fertigkeiten vermittelt, „sondern auch gesellschaftlich relevante Themen aufgreift.“ Die Schülerinnen seien durch Schulschließungen und Online-Unterricht besonders gefordert gewesen. „Es waren zwei ganze besondere Jahre mit Schnelltests, Masken, oder Unterricht auf Distanz“, gab Eisenlauer einen Einblick ins Schulleben. Nicht nur in der Schule, sondern auch in der Gesellschaft habe sich einiges verändert. „Da sind Sie als neue Fachkräfte gefragt. Gestalter sein heißt nicht die Hände in den Schoss zu legen, sondern voranzugehen, mutig zu sein und Risiken bewusst einzugehen“, forderte er die Absolventinnen und Absolventen auf.

Als Vertreterin der Schülerinnen und Schüler ging auch Friederike Klasen auf die großen Herausforderungen der letzten Jahre ein: „Besonders zu Beginn hat sich gezeigt, dass die Digitalisierung in der Schule noch einen weiten Weg vor sich hat. Es hat sich dann einiges bewegt, aber es bleibt sicher noch viel zu tun.“ Klasen dankte den engagierten Lehrkräften und drückte ihren Stolz auf ihre Mitabsolventen aus. „Man hat aber nie so richtig ausgelernt“, fügte sie hinzu. Sie schloss ihre Ansprache mit einem Zitat des griechischen Gelehrten Platon: „Es ist keine Schande nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.“

Die stellvertretende Landrätin Christine Rietzler überbrachte die Glückwünsche des Landkreises und freute sich über die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen: „Ihre Anstrengungen und Bemühungen haben sich gelohnt. Sie können stolz auf sich sein.“ Rietzler betonte, dass die jungen Menschen die richtige Entscheidung getroffen hätten. „Eine berufliche Ausbildung erweist sich als krisenfest und schafft Perspektiven“, erklärte sie. Deswegen stehe den Preisträgerinnen und Preisträgern nun die Welt offen: „Sie werden überall gebraucht.“

Im Anschluss an die Ansprachen überreichten Eisenlauer und Rietzler die Urkunden und Preise an die anwesenden Schülerinnen und Schüler. Sichtlich stolz posierten diese auf den Gruppenfotos. Für viele Auszubildende ging eine anstrengende, aber auch schöne Zeit zu Ende. „In diesen schwierigen Zeiten waren die Kontakte zu den anderen Schülerinnen und Schüler sehr wichtig. Auch zu meinen Lehrern hatte ich ein tolles Verhältnis“, blickte die ausgelernte Köchin Isabella Baldauf zurück. „In besonderer Erinnerung bleiben sicher die Videochats während des Online-Unterrichts. Es war manchmal auch anstrengend, dranzubleiben“, sagte sie lächelnd. Insgesamt wird Isabella Baldauf ihre Zeit an der Berufsschule in guter Erinnerung behalten.

Musikalisch begleitet wurde die Abschlussfeier vom Trio „Holzschuabüaba“, die traditionelle volkstümliche Musik zum Besten gaben. Mit Jona Mayr, der eine Ausbildung zum Schreiner absolviert, besucht einer dieser Musiker derzeit auch die Berufsschule. Außerdem trug der Auszubildende zum Nutzfahrzeugmechaniker Thaddäus Schedel zwei Musikstücke auf dem Keyboard vor. Die musikalischen Beiträge sorgten für eine festliche Atmosphäre.  Die Preisträgerinnen und Preisträger verließen die Berufsschule Immenstadt mit großem Stolz, der sogar durch die FFP2-Masken hindurch sichtbar war.

Die „Holzschuabüaba“ sorgten für die musikalische Begleitung des Abends.

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